Dämmung unter Estrich verlegen: Darauf muss geachtet werden

Die Dämmung ist wichtig für den Klimaschutz, aber auch für Fußböden. Allerdings dürfen sich unter den Böden keine beheizten Räume befinden. Wenn Sie Estrich legen möchten, sollten Sie darunter die Dämmung anbringen. Dafür sorgen Sie auch für einen ebenen und stabilen Untergrund. Lesen Sie, auf was Sie dabei achten müssen. 

Ist eine Dämmung unter Estrich überhaupt möglich? 

Zuerst einmal müssen die infrage kommenden Materialien betrachtet werden. Auf jeden Fall sollten alle Materialien formstabil und belastbar auf Druck sein. Falls die Belastung zu hoch wird, könnte sich der Estrich absenken. Das führt nicht nur zu Schäden an Ihrem Fußboden, sondern es kann sogar Ihre Arbeitsplatte in der Küche reißen. Grundsätzlich geeignet ist Polystyrol, das auch unter dem Namen Styrodur bekannt ist. 

Sollte eine größere Höhe erforderlich sein, ist ein zweilagiger Einbau empfehlenswert. Dadurch können Sie unterschiedlich harte Platten übereinander verlegen, so dass eine Trittschalldämmung entsteht. Verlegen Sie die härtere Schicht nach oben. Generell müssen Sie bei einem mehrlagigen Aufbau auf einen Versatz der Platten achten. Die Fugen dürfen auf keinen Fall übereinander liegen. 

Es spricht weiterhin nichts gegen die Verwendung von Platten aus Stein- oder Glaswolle sowie Holzweichfaserplatten. Die Platten dürfen auf keinen Fall unter Druck nachgeben. Beachten Sie sehr sorgfältig die Herstellerangaben bei den unterschiedlichen Dämmplatten. 

Möchten Sie sehr umweltbewusst agieren und deshalb auf regenerative Rohstoffe setzen? Dann sollten Dämmstoffe aus Holzfasern die erste Wahl für Sie sein. Informieren Sie sich eingehend beim Fachhändler in Ihrer Nähe. 

Darauf müssen Sie bei der Dämmung unter Estrich achten? 

Die Dämmplatten müssen Sie vollflächig verlegen. Vermeiden Sie auf jeden Fall zusätzliche sogenannte „Schüttdämmungen“. Mit denen lassen sich problemlos Fugen und Hohlräume verfüllen. Mit einem Dämmstoff aus Granulat können Sie eine Schall- oder Wärmedämmung herstellen. Das Granulat besteht aus trockenen und kleinen Kugeln mit einem Durchmesser von einem bis acht Millimeter. 

Manchmal müssen Sie allerdings der Empfehlung einer Schüttdämmung folgen. Das kann der Fall sein, wenn Sie eine Fußbodenheizung unter den Estrich direkt auf die Dämmung einbauen möchten. Eine Alternative stellt Fasern dar. Das Dämmmaterial wird eingeblasen. Man spricht dabei von einer sogenannten „Einblasdämmung“. 

Die gebundene Schüttung bringen Sie lose ein. Danach befeuchten Sie diese, woraufhin sie komplett aushärtet. Auf diese Weise erzeugen Sie eine formstabile Unterlage für den Estrich. Das bietet gegenüber den Dämmplatten einen großen Vorteil. Sie sparen sich das Ausschneiden des Heizungsschlauchs aus den Platten. 

Die Dämmung müssen Sie auf jeden Fall mit einer Folie aus Polyethylen bedecken. Auf diese verlegte Folie gießen Sie den Estrich. Dadurch kann keine Feuchtigkeit aus dem Estrich in die Dämmung gelangen oder gar eindringen. Verwenden Sie eine Folie, die die Diffusion hemmt. 

Eine durchlässige Folie, die die Diffusion zulässt, können Sie in diesem Fall einsetzen. Eine gegen Diffusion offene Folie können Sie einsetzen, wenn Sie Calciumsulfat- Estrich einbauen möchten. Eine weitere Verwendung wäre möglich, wenn sich unter dem Estrich eine Perlite-Schüttung befindet.

Calciumsulfat-Estrich setzt sich aus Sand, Wasser und Calciumsulfat zusammen. Weiterhin aus Zusatzstoffen wie Kalksteinsplittern zur Erhöhung der Festigkeit. Calciumsulfat ist eigentlich ein Anhydrit, im Prinzip wasserfreier Gips. Früher wurde es oft in erdfeuchter Konsistenz verlegt.

Tipps zum Estrich und der Dämmung 

Möchten Sie eine Fußbodenheizung in den Estrich einbauen? Dann sollten Sie die Dämmung auf jeden Fall unter den Estrich verlegen. Das bringt auch Vorteile hinsichtlich des Schallschutzes für das darunter bewohnte Geschoss. Außerdem gibt der beheizte Estrich keine Wärme nach unten in die Betondecke ab. Das würde überhaupt keine Vorteile bringen! 

Wie sieht es eigentlich mit der Dicke der Dämmung aus? Grundsätzlich gilt die Faustregel, dass je dicker die Dämmung ausgeführt ist, desto unwirksamer ist sie. Interessant ist die physikalische Eigenschaft, nach der jeder weitere Zentimeter weniger dämmt als der vorhergehende. 

Sie sind verpflichtet das Gebäudeenergiegesetz einzuhalten. Aus diesem Grund müssen Sie, beispielsweise auf einer Stahlbetondecke, eine Dämmung von zehn Zentimetern bei einem Estrich von fünf Zentimetern anbringen. Der Estrich muss dann eine Höhe von 35 Millimetern aufweisen, falls er aus Zement- oder Calciumsulfat besteht. 

Bevor Sie den Estrich gießen, müssen Sie an allen Wänden noch einen Dämmstreifen anbringen. Dadurch gibt der Estrich keine Wärme mehr an die Wand ab. In erster Linie übernimmt er die Funktion eines Schallschutzes. 

Der Dämmstreifen entkoppelt den Estrich auch mechanisch von der Wand. Dadurch können gewisse Bewegungen toleriert werden, z.B. wenn die Gesamtkonstruktion Holzbauteile beinhaltet. Ideal eignen sich zu diesem Zweck selbstklebende Dämmstreifen aus Filz. 

FAQ 

Welche Höhe ist bei Gussasphaltestrich erforderlich? 

Bei diesem Belag ist eine Höhe von 20 Millimeter ausreichend. Damit sollte allerdings eine Fachfirma betraut werden, denn es geht um gewisse Probleme. Beispielsweise welche Folie sich für die hohen Einbautemperaturen des Estrichs eignet. 

Wären zwei Schichten des Estrichs möglich? 

Könnte eine Dämmschicht auf einen vorhandenen Estrich aufgebracht werden und mit einer zusätzlichen Schicht bedeckt werden? Zuerst einmal gehen natürlich die Raumhöhen verloren. Weiterhin fallen die Türen eindeutig zu lang aus und die Fenster sind ggf. zu tief. 

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