Kann man Laminat auf Parkett verlegen? [Anleitung]

Das robuste und langlebige Parkett liegt schon lange und ist mittlerweile unansehnlich geworden? Jetzt möchten Sie einfach das Laminat darauf verlegen. Ist das sinnvoll? Je nach den Umständen muss das bejaht werden. Möglicherweise verbietet Ihnen Ihr Vermieter das Entfernen des Parketts. Nachfolgend finden Sie einige Tipps und Hinweise zur Beachtung.

Lässt sich problemlos Laminat auf Parkett verlegen? 

Heutzutage lässt sich Laminat optisch kaum noch von z.B. Eichenparkett unterscheiden. Die Hersteller sind bemüht, das Laminat echtem Holz ähneln zu lassen. Gerne wird deswegen an der Oberfläche eine dünne Schicht von hochwertigem Papier mit Dekor angebracht. Diese Schicht sieht Edelholz täuschend ähnlich und das aufgebrachte Melaminharz schützt gegen Abnutzung.

Beim Parkett bildet ein echtes Holzfurnier die robuste Oberschicht. Analog zum Fertigparkett besteht Laminat ebenfalls aus zahlreichen miteinander verleimten Lagen. Als Trägerschicht dient eine hochverdichtete Holzfaserplatte (HDF), die von einer Feuchtigkeitssperre und von einer Dämmunterlage stabilisiert wird.

Im Gegensatz zu Teppich oder Fliesen eignet sich Parkett sehr gut als Untergrund zum Verlegen von Laminat. Vorab sollten Sie genau überprüfen, ob das Parkett mit irgendwelchen Klebern vollflächig mit dem Untergrund verklebt wurde. Wenn dem so ist, steht einer Verlegung nichts mehr im Weg.

Wurde bereits der Parkettboden schwimmend verlegt, ergibt sich ein Problem. Sie können auf keinen Fall das Laminat schwimmend darauf verlegen! Da sind enorme Probleme vorprogrammiert.

So lässt sich Laminat auf Parkett verlegen

Für eine erfolgreiche Verlegung müssen Sie einige Aspekte beachten, die nachfolgend aufgeführt sind:

1.  Das Parkett muss sauber, eben und trocken sein. Ansonsten sollten Sie darauf kein Laminat verlegen. Unebenheiten müssen Sie schleifen oder spachteln.

2.   Eine Dampfsperre benötigen Sie auf keinen Fall. Holzböden nehmen von Natur aus Feuchtigkeit auf und geben sie auch wieder ab. Eine dazwischen angebrachte PVC-Folie verursacht Staunässe und schädigt den neuen Boden.

3.   Allerdings ist eine Trittschalldämmung bei Laminat auf Parkettboden unverzichtbar. Generell ergibt sich aus der Kombination von Parkett und Laminat beim Begehen des Bodens eine ziemliche Lautstärke. Lauf- oder Trittgeräusche finden einen Resonanzkörper. Geeignet sind feuchtigkeitsdurchlässige Dämmunterlagen.

4.   Verlegen Sie das Laminat quer zu den vorhandenen Dielen des Parketts. Das erhöht die Stabilität des Bodens. Der unterschiedliche Lichteinfall auf den Boden ergibt ein verändertes Fugenbild.

5.   Laminat besteht zu einem erheblichen Teil aus einer hochdichten Faserplatte (HDF). Analog zum Parkett wird diese ebenfalls aus Holz hergestellt. Diese Spanplatten geraten bei Veränderungen der Temperatur oder Luftfeuchte in Bewegung. Sie dehnen sich aus oder ziehen sich zusammen. Stellen Sie deshalb Dehnungsfugen her, die Sie später mit Sockelleisten verdecken können.

6.   Die Aufbauhöhe Ihres Fußbodens verändert sich, wenn Sie Laminat auf Parkett verlegen. Aus diesem Grund müssen Sie die Türzargen und die Türen kürzen. Mit passenden Profilen decken Sie die erhöhten Kanten ab, weil man sehr leicht darüber stolpern kann.

Tipps und Wissenswertes rund ums Laminat

Für eine Verlegung von Laminat auf Parkett müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Ansonsten droht die Gefahr eines nicht korrekt verlegten Fußbodens mit vielen Nachteilen. Zuerst sollten Sie überprüfen, wie das Parkett verlegt wurde.

Ist es komplett mit dem Untergrund verklebt oder wurde es schwimmend verlegt? Nur vollständig verklebtes Parkett dient als Untergrund für den neuen Laminatboden. Alles andere funktioniert auf keinen Fall.

Wenn Sie kein Profi sind, eignet sich Klick-Laminat zur Verlegung ideal. Sie müssen die Dielen nicht verkleben. Problemlos lässt sich später eine defekte Diele austauschen. Steht vielleicht ein Auszug aus der Wohnung an? Mit wenig Arbeitsaufwand entfernen Sie das Laminat wieder. Das darunter liegende Parkett kommt wieder zum Vorschein.

Bei Fußbodenheizungen ist Vorsicht geboten. Nicht jede Dämmung eignet sich dafür. Achten Sie auf die verarbeiteten Materialien wie Holzfaser, Kunststoff oder Ähnliches. Außerdem spielt der Widerstand für den Wärmedurchlass eine große Rolle.

Falls Sie eine geeignete Dampfbremsfolie zum Schutz gegen Feuchtigkeit anbringen möchten, sollte diese wannenartig verlegt werden.

Vielen Menschen ist der Unterschied zwischen Tritt- und Gehschall nicht klar. Beim Begehen des Bodens wird über die angrenzenden Wände und den Untergrund, bzw. die Decke der darunterliegenden Wohnung ein Trittschall übertragen. Dieser wird als Luftschall abgegeben.

Gehschall wird auch als Raumschall bezeichnet. Er entsteht beim Gehen auf dem Fußboden. Im Gegensatz zu alten Holzdielen oder Parkett wird er bei Laminat als nicht sehr schön empfunden.  Aus diesem Grund versuchen die Hersteller den Gehschall zu dämpfen oder ganz verschwinden zu lassen.

FAQ

Muss eine Trittschalldämmung installiert werden?

Eine Trittschalldämmung ist unverzichtbar. Das Laminat direkt auf das Parkett zu verlegen, erzeugt laute Geräusche. Wenn Sie sich diesen Arbeitsschritt sparen wollen, sehen Sie sich im Fachhandel um. Er bietet u.a. Laminat mit integrierter Trittschalldämmung aus Kork an.

Lassen sich mit Dämmungen Unebenheiten ausgleichen?

Für kleinere Unebenheiten eignen sich übliche Dämmungen. Größere Löcher oder Dellen müssen Sie mit geeignetem Werkzeug ausgleichen.

Können auch handwerklich Unbegabte Laminat verlegen?

Bei Laminat funktioniert das schon, bei Parkett eher nicht. Besorgen Sie sich vorab eine umfangreiche und detaillierte Anleitung. Bereiten Sie sorgfältig alle benötigten Materialien und Arbeitsschritte gut vor, ggf. anhand einer ausführlichen Checkliste.

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