Pflastersteine verlegen: Schritt für Schritt Anleitung

Im Außenbereich spielen Pflastersteine eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung. Ob die Einfahrt fürs Auto oder die Gehwege im Garten – Pflastersteine können Sie mit ein wenig Geschick ganz einfach selbst verlegen. Solide verlegt bietet der gepflasterte Bereich Stabilität, Ästhetik und einen belastbaren Untergrund. Auch die Terrasse ist prädestiniert für einen Belag aus Pflastersteinen, wenn ein natürliches Ambiente gewünscht ist. 

Sind Pflastersteine wirklich so belastbar? 

Füße trampeln über den Gartenweg, das Auto fährt die Einfahrt hinauf. Sind Pflastersteine wirklich geeignet, solchen Belastungen standzuhalten? Sofern ein solides Fundament untergebaut wird, bietet das Pflaster eine der wertvollsten und langlebigsten Optionen, für eine zuverlässige Weggestaltung. 

Ein Vorteil bei der Entscheidung für Pflastersteine ist, dass Sie verschiedene Strukturen, Verlegetechniken und Optiken entscheiden können. Von schlichten und quadratischen Modellen bis zum unbehauenen und natürlich anmutenden Stein, fällt die Wahl allein Ihnen zu. 

Verbundsteine bringen Ihnen ein lebhaftes Flair in den Garten, Kopfsteinpflaster hingegen gilt als besonders anmutig und zugleich historisch anmutend. Setzen Sie auf dezente und ruhige Gestaltung, sind rechteckige Steine der Klassiker. 

Werkzeug-Bedarf: 

  • Metermaß, Richtscheit, Richtschnur
  • Schubkarre, Schaufel und Spaten
  • Steinschneider und entsprechende Ausrüstung
  • Rüttelplatte (kann gemietet werden)
  • Wasserwaagen in verschiedenen Breiten 
  • Gummihammer 
  • Rechen, grober und feiner Besen 

Materialien-Bedarf: 

  • Pflastersplitt als Bettung 
  • Fugensand (alternativ Fugensplitt)
  • Beton 
  • Pflaster- und Randsteine
  • Mineralbeton (Frostschutz) 

Bevor es an die Verlegung in 5 Schritten geht, entscheiden Sie sich für ein Verlegemuster. Bei Pflastersteinen kommen dabei (je nach gewünschter Optik) verschiedene Techniken in Betracht. 

Der Blockverband ist die einfachste Variante, hier werden immer zwei Steine zu einem Quadrat gelegt, anschließend folgt der Anschluss zweier weiterer Steine. Diese setzen Sie um 90 °C verdreht an. Ein Vorteil des Blockverbands ist das sparsame Wirtschaften, denn es fällt kein Verschnitt an. 

Der Läuferverband besteht aus Einzelbahnen, die Sie versetzt platzieren. Bei gewählter Längsrichtung sparen Sie sich den Verschnitt. Der Vorteil dieser Technik ist der Verzicht auf Kreuzfugen, was für mehr Stabilität sorgt. 

Komplex und ästhetisch zeigt sich der Fischgrätverband. Alle Steine berühren sich gegenläufig, sodass ein ansprechendes Gesamtbild entsteht. Rechnen Sie bei dieser Methode einerseits mit mehr Arbeitsaufwand und andererseits mit mehr Verschnitt. 

Pflastersteine richtig verlegen in 5 Schritten 

1. Untergrundvorbereitung vor Beginn: 

Ein solider Untergrund ist die zuverlässige Basis für den gepflasterten Bereich. Heben Sie den Untergrund mit der Schaufel oder einem Minibagger aus. Die optimale Tiefe liegt bei 25 cm, Varianzen bis zu 30 cm Tiefe sind möglich. Zur Orientierung spannen Sie Richtschnüre und beginnen dann mit dem Aushub. 

Das Fundament füllen Sie mit Pflastersplitt und verdichten anschließend mit der Rüttelplatte. Als Alternative zum Splitt eignet sich Sand, allerdings braucht es hierfür einen festen Unterboden. Nach Erledigung der Arbeit spannen Sie waagerecht Schnüre über den Weg. Sie dienen als Orientierungshilfe für die Oberkante der neuen Struktur. 

2. Randbegrenzungen einarbeiten: 

Bevor Sie den Pflasterweg verlegen, begrenzen Sie die Fläche mit Randsteinen. Setzen Sie diese zunächst locker an die gewünschte Stelle. Anschließend gießen Sie ein stützendes Fundament aus Beton und platzieren die Randsteine endgültig am gewünschten Platz. Mit dem Gummihammer geben Sie die Form vor. 

Idealerweise sind alle Randsteine bis zu einer Höhe von 1/3 mit Beton fixiert, um eine solide Stütze zu gewährleisten. 

3. Sand ebnen und planziehen: 

Die verdichtete Schotterfläche liegt eingefasst in die Struktur der Randsteine. Zur Stabilisierung geben Sie nun Sand in einer Höhe von ca. 5 cm dazu. Ebenen Sie die Fläche, ein weiterer Einsatz der Rüttelplatte ist nicht erforderlich. 

4. Verlegung starten:

Beginnen Sie mit der Verlegung in einer Ecke und arbeiten Sie Reihe für Reihe. Zwischen einzelnen Pflastersteinen bleibt ein Abstand von ca. 5 mm. Klopfen Sie zwischendurch mit dem Gummihammer nach und orientieren Sie sich dabei an der querliegenden Richtschnur. 

Entdecken Sie Unebenheiten, gleichen Sie diese durch den Gummihammer aus. Arbeiten Sie zügig und immer von links nach rechts. So behalten Sie die Arbeitsstruktur bei und sehen Fehler und Unebenheiten schneller. 

5. Fläche versanden und rütteln:

Sind alle Steine gesetzt, streuen Sie Sand auf den kompletten Bereich. Mit einem groben Besen verteilen Sie den Sand in den Fugen, kehren dann noch einmal mit dem feinen Besen nach. Jetzt kommt die Rüttelplatte erneut zum Einsatz. Bearbeiten Sie die komplette Fläche reihenweise. 

Als Rüttelfläche wird eine Platte aus Hartgummi genutzt, um die Steine nicht zu zerstören. Bleiben Fugen sichtbar, erhöhen Sie die Sandmenge, sie vollkommen gefüllt sind. 

Als Alternative können Sie die Fugen einschlämmen. Kippen Sie den Fugensand großzügig auf der Fläche aus und geben dann Wasser darüber. Mit dem Besen verteilen Sie Wasser und Sand und fegen das Gemisch dann zwischen die Steine. Die weitere Vorgehensweise ist identisch. 

Wissenswertes zum Verlegen von Pflastersteinen 

Pflastersteine gibt es in unterschiedlichen Formen und Varianten. Achten Sie auf frostbeständige Steine, so verhindern Sie Risse und Sprünge im Material. 

Verlegen Sie die Steine kurvenförmig, ist ein lockerer Radius hilfreich. Stecken Sie ihn zu eng, können einzelne Steine brechen. 

Pflastern Sie einen Weg mit sehr viel Unkrautwuchs, ist ein Unkrautvlies eine gute Lösung. Nachdem Sie Splitt und Sand im Fundament ausgebracht haben, decken Sie beides mit dem Vlies ab. Sie verhindern damit, dass Unkraut den Weg durch die Fugen findet. 

FAQ

Welche Flächen können gepflastert werden?

Pflastersteine sind ein Allrounder bei der Gestaltung des Außenbereichs. Gehwege, Gartenwege, Einfahrten, Terrassen – überall dort, wo ein stabiler Untergrund besteht, kann gepflastert werden. Weiche Böden stabilisieren Sie durch eine dickere Splittlage. 

Wie lange sind Pflastersteine haltbar? 

Pflaster gilt als eines der langlebigsten Bodenmaterialien. Viele öffentliche Gehwege sind mit Kopfsteinpflaster gestaltet und täglich schweren Belastungen ausgesetzt. Die tatsächliche Haltbarkeit ist beeinflussbar. Die Witterungsbedingungen spielen eine Rolle, aber auch die Qualität der gekauften Steine. Verlegen Sie Pflasterwege sachgerecht, dürfen Sie jahrzehntelange Haltbarkeit erwarten. 

Welche Arten von Pflastersteinen gibt es? 

Die wichtigsten Materialien sind Pflasterklinker, Klinker, Naturstein und Beton. Abweichungen sind vor allem hinsichtlich Farbe, Form und Größe zu finden. Je stärker der Weg belastet wird, desto hochwertiger muss das Material sein. 

Wie belastbar sind Pflastersteine?

Ob Fahrzeuge oder Personen – Pflastersteine sind auf maximale Belastungen ausgelegt. Unsachgemäße Verlegung oder minderwertiges Material verringern die Belastbarkeit. Vor allem in Kurvensituationen besteht dann die Gefahr eines Steinbruchs. Kommt es dazu, können einzelne Steine ausgetauscht werden, um Stolperfallen zu vermeiden. 

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