Rollrasen selbst verlegen: Schritt für Schritt Anleitung

Um in Ihrem Garten eine satte und grüne Landschaft entstehen zu lassen, sollte Ihr Rollrasen richtig verlegt werden. Morgens noch kahle Mondlandschaft, abends eine Wiese wie auf einem exklusiven Golfplatz. Der selbst verlegte Rasen ist sofort belastbar. Lesen Sie, wie das Ganze problemlos funktioniert.

Ist das Verlegen von Rollrasen wirklich so einfach?

Bei relativ kleinen Flächen ist Rollrasen eine einfache und schnelle, aber auch kostenintensive Lösung. Rollrasen ist im Gegensatz zum Anlegen eines üblichen Rasens schnell verlegt und sofort belastbar. Bei korrekter Pflege wächst kaum Unkraut und das Anbringen eines Maulwurfgitters ist ratsam.

Der Untergrund muss gut vorbereitet sein, weil sonst der neue Rasen nicht ordentlich anwachsen kann. Verlegen Sie den Rollrasen direkt nach dem Kauf. In den nachfolgenden Tagen müssen Sie ihn gründlich wässern. Sie benötigen weitere Materialien und Werkzeuge.

Material

  • Rollrasen
  • Schnüre und Pflöcke
  • Humus, z.B. Kompost oder Pflanzenerde
  • Für Sandboden: Zur Verbesserung der Bodenqualität organischer Rasenstartdünger
  • Schale
  • Gartenschlauch mit Rasensprenger, ggf. Gießbrause
  • Schubkarre
  • Eimer für Müll und Unrat
  • Langes, schmales Brett, Länge ca. 60 cm

 Werkzeug

  • Bodenfräse
  • Spaten
  • 2 Harken: 1 Metall, 1 Holz
  • Küchenmesser mit langer Klinge
  • Rasenwalze
  • Hammer

So verlegen Sie den Rollrasen Schritt für Schritt

Schritt 1: Fläche markieren

Vor der Verlegung müssen Sie die Fläche mit Pflöcken abstecken. Auf diese Weise behalten Sie den Überblick.

Schritt 2: Vorhandenen Rasen entfernen

Entfernen Sie den alten Rasen und das Unkraut. Das ist sehr wichtig, denn ggf. wächst es unter Ihrem neu verlegten Rollrasen weiter. Mit einer Harke lockern Sie anschließend die Erde auf.

Schritt 3: Komplette Fläche umgraben

Die gesamte Fläche, auf der verlegt werden soll, müssen Sie mit einem Spaten umgraben. Steine oder andere unerwünschte „Bodenschätze“ gehören aussortiert und entsorgt.

Schritte 4: Das Einebnen

Mit einer Holzharke ebene Sie den Boden ein. Erkennbare Hügel und Erhebungen tragen Sie ab und füllen Senkungen mit lockerer Erde auf. Dabei sollten Sie den lockeren Boden nicht mehr betreten als nötig. Falls Sie doch Trittspuren verursacht haben, schließen Sie diese mit der Holzharke hinter sich.

Schritt 5: Walzen der Fläche

Eine Walze bewegen Sie längs und quer über die eingeebnete Fläche. So wird der Boden betretbar. Schieben Sie die Walze nur, nicht ziehen.

Schritt 6: Humus und Startdünger anwenden

Verstreuen Sie Humus, z.B. Pflanzen- oder gesiebte Komposterde auf der soeben gewalzten Fläche.  Ratsam ist das Auskippen an mehreren Stellen in kleinen Häufchen. Danach verteilen Sie ihn gleichmäßig mit der Holzharke. Ein Ausstreuen mit Rasenstartdünger (Bodenverbesserer bei Sandboden) ist ratsam. Beachten Sie dabei genau die Herstellerangaben.

Schritt 7: Die Einarbeitung von Dünger und Humus

Zur Herstellung eines feinen Oberbodens in Kombination mit dem Startdünger, verwenden Sie am besten eine Fräse. Tragen Sie dabei auf jeden Fall eine geeignete Schutzausrüstung.

Schritt 8: Boden bearbeiten

Zur Beseitigung der letzten Bodenunebenheiten müssen Sie den Boden mit der Walze erneut drücken. Mit der Holzharke rauen Sie den Boden ein wenig auf, bzw. nur die oberste Erdschicht. Das begünstigt das Wachstum des zu verlegenden Rasens. Trockenen Boden sollten Sie ausreichend wässern.

Schritt 9: Rollrasen korrekt verlegen

Beginnend in einer Ecke rollen Sie nun die Bahnen parallel aus. Sollte z.B. Ihre Terrasse über runde Ränder verfügen, bringen Sie die Bahnen leicht entfernt davon aus. Den Zwischenraum überbrücken Sie später mit Reststücken.

Schritt 10: Fugen schließen

Die Harmonie entsteht durch versetzte Bahnen. Überlappungen, Fugen und Kreuzfugen sind zu vermeiden, denn dort wächst der Rasen nur schlecht an, bzw. trocknet schnell aus. Möglicherweise können Sie bei zu großen Fugen die einzelnen Rasenstücke noch ein wenig heranziehen.

Schritt 11: Winkelstücke anpassen

Wenn sich nach dem Verlegen noch Überstände oder Winkelstücke ergeben, schneiden Sie diese einfach mit einem Messer ab. Auch an Winkelstellen können Sie den Rasen passend zuschneiden. Für gerade Schnitte dient ein schmales Brett als Lineal. Mit den Reststücken können Sie Lücken auffüllen.

Schritt 12: Rasen walzen und wässern

Quer zu den Bahnen können Sie den fertig verlegten Rollrasen nun walzen. Jetzt kann der Rasen ideal anwachsen. Circa zwei Wochen lang müssen Sie den Boden gut befeuchten, aber nicht total wässern.

Schritt 13: Mähen

Nach fünf bis sechs Tagen sollten Sie den neu verlegten Rasen mähen.

Kleiner Tipp: Auf den pH-Wert für den Rollrasen achten

Die Auswahl der geeigneten Sorte ist sehr wichtig. Allerdings ist der pH-Wert des Erdreiches, auf dem Ihr Rollrasen verlegen werden soll, nicht ganz uninteressant. Fachleute raten zu einem Wert zwischen 5,5 und 7,0. Allerdings bieten viele Gärten einen eher geringeren Wert.

Von dem Versuch, den pH-Wert in Eigenregie zu verbessern, ist abzuraten. Die Praxis zeigt, dass der Boden unterhalb der Grasnarbe dabei oft sehr geschädigt wird.

 Den pH-Wert können Sie durch praktische Bodenprobe-Sets ermitteln, die Sie problemlos im Fachhandel erhalten. Für die meisten Pflanzen ist ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert von sechs bis sieben ideal.

Ein zu niedriger Wert begünstigt das Wachstum von Moos und Unkraut. Wenn Sie es absolut genau wissen möchten, können Sie eine Bodenprobe an die Landwirtschaftskammer, Abteilung Bodenprobe, schicken. Sie erhalten nicht nur eine umfassende Auswertung, sondern auch Informationen zum Nährstoffvorkommen.

FAQ

Was geschieht bei falscher Verlegung des Rollrasens?

Rasen wächst von Mai bis Oktober. Beispielsweise befallen Pilze die Gräser an warmen Tagen bei 25 bis 30 Grad Celsius und mit kühlen Nächten. Zu bemerken ist der Pilz morgens bei einer enormen Luftfeuchtigkeit.

Warum muss Sand unter dem Rollrasen angebracht werden?

Sehr dichte oder lehmige Böden benötigen Rasensand, um den Boden aufzulockern. Dadurch entstehen eine gesteigerte Wasserdurchlässigkeit und eine ideale Bodenlüftung. Der Rasen wird somit ausreichend mit Nährstoffen versorgt.

Wie lange braucht man, um 100 qm Rollrasen zu verlegen?

Das Verlegen von Rollrasen beschert Ihnen sehr schnell eine grüne, schon belastbare Rasenfläche. Für eine Fläche von 100 Quadratmetern müssen Sie circa vier Stunden veranschlagen.

Wie lange sollte frisch verlegter Rollrasen nicht betreten werden?

Es ist kein Problem, Rollrasen direkt nach dem Verlegen vorsichtig zu betreten. Allerdings sollte er idealerweise 1-2 Wochen nicht belastet werden. Grundsätzlich muss Rasen erst angewachsen sein, um sich von diversen Belastungen zu erholen.

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