Terrassenplatten mit oder ohne Fuge verlegen – Sinnvoll?

Grundsätzlich lassen sich Terrassenplatten mit oder ohne Fugen verlegen, was seine Vor- und Nachteile hat. Beispielsweise bevorzugen die südlichen Länder die fugenlose Verlegung, weil u.a. dadurch der Raum weiter wirkt und pflegeleichte, glatte Oberflächen entstehen. Nachfolgend werden beide Arten der Verlegung näher beleuchtet.

Ist das Verlegen von Terrassenplatten ohne Fuge sinnvoll?

  • Sie ersparen sich das Verfugen.
  • Kein Beachten von einheitlichem Abstand.
  • Kein leichtes Verschmutzen der glatten Oberfläche oder den Fugen.
  • Problemlose Reinigung
  • Wasser dringt nicht durch die Fugen und gelangt hinter die Fliesen.

Fugen gleichen Spannungen aus, die meist durch Temperaturschwankungen oder Belastungen entstehen. Argumente gegen das fugenlose Verlegen:

  • Durch das Begehen entstehen an den Rändern Reibungen.
  • Rissneigung bei erhöhter Temperatur.
  • Kein Ausgleich von Spannungen vom Untergrund.
  • Kein Entweichen der Feuchtigkeit aus dem Untergrund durch die Fugen.
  • Die Bauvorschriften erlauben kein Verlegen von Bodenfliesen ohne Fugen.
  • Keramische Fliesen wie Feinsteinzeug verfügen über uneinheitliche Maße.

So lassen sich Platten ohne Abstand verlegen

Auch wenn es nicht unbedingt ratsam ist, lassen sich auf diese Art Terrassenplatten ohne Fugen verlegen. Die Zuhilfenahme von Fachleuten ist zu empfehlen. Das sollten Sie beachten:

  • Der Boden darf keinen Kontakt zum Untergrund haben. Beispielsweise kann eine Dampfbremse verwendet werden.
  • Nur großformatige Fliesen sind nutzbar.
  • Die Gesamtfläche sollte eher klein ausfallen.
  • Alles Fliese, bzw. Platten müssen exakt auf Maß geschnitten werden. Ungeschnittene gebrannte Fliesen sind nicht verwendbar.
  • Die Fliesen locker auf Stoß legen.
  • Polieren Sie zum Schluss die Fläche. Nicht möglich bei glasierten Fliesen!

Fehlerquellen beim Verfugen von Terrassenplatten

Ein sehr häufiger Fehler besteht in der falschen Auswahl der Füllmaterialien. Beispielsweise bricht unelastischer Mörtel relativ schnell aus. Als Folge müssen die Fugen erneut ausgefüllt werden. Möglicherweise ist der Mörtel ungeeignet für den verlegten Naturstein.

Beachten Sie beim Kauf des Fugenmörtels auf jeden Fall auf die Herstellerhinweise und die Eignung. Eine falsche Körnung wirkt sich besonders bei sehr schmalen Fugen verheerend aus. Die eminent wichtige seitliche Stabilisierung der Terrassenplatten ist nicht vorhanden.

Ein dauerelastischer Fugenfüller braucht eine gewisse Zeit zum Aushärten. Eine zu frühe Reinigung der Steinfläche mit einem Zementschleierentferner wäscht das Fugenmaterial wieder aus.

Grundsätzlich gibt es bestimmte Kriterien, die das Verfugen bestimmen. Die Art des Steins und der Aufbau des Untergrunds. Außerdem kommt es darauf an, wie individuell die Terrasse genutzt wird.

Informationen zu Untergrund und Fugenabmessungen

Wie sollte der Untergrund aufgebaut sein?

Grundsätzlich wird zwischen einem gebundenen und ungebundenen Aufbau unterschieden. Bei einem ungebundenen Aufbau liegen die Terrassenplatten in einem Splittbett oder in losem Sand.  Beim Verfugen sind deshalb elastische Fugenmaterialien zu verwenden.

Bei einem gebundenen Aufbau besteht ein festes Bett aus Mörtel. Die Terrassenplatten sind fest und starr mit dem Untergrund verbunden. Zum Verfugen eignen sich Produkte mit Zementbestandteilen oder mit Kunstharz gebundene Fugenfüller. Ein gebundener Aufbau ist überwiegend bei stark belasteten Pflastersteinen anzutreffen.

Wonach richten sich die Abmessungen der Fuge?

Bei grobkörnigem Mörtel oder Fugensanden sind keine schmalen Fugen zu empfehlen. Da die Fuge nicht ausreichend ausgefüllt ist, entfällt die wichtige Seitenstabilität. Wenn Terrassenplatten im Sand-, Splitt- oder Mörtelbett liegen, bewegen sie sich bei Belastung ganz wenig.

Der Sand oder Mörtel in der Fuge vermeidet diese Bewegung. Terrassenplatten oder Pflastersteine im Mörtelbett benötigen eine Verfugung. Ansonsten würden sie den Untergrund im Laufe der Zeit durch die Eigenbewegung zerstören. Im ungebundenen Aufbau wäre auch eine Positionsänderung zu bemerken.

Bereits beim Verlegen ist auf die Fugenbreite zu achten. Die optimale Fuge misst eine Tiefe und Breite von jeweils 4 Zentimeter. Bei gleichmäßig eckigen Terrassenplatten ist eine Breite von 6 Zentimeter noch besser. Als Faustregel gilt: Je größer die Platte, desto breiter die Fuge.

FAQ

Wie stark wird das Fugenmaterial belastet?

Die geringen Eigenbewegungen der Terrassenplatten fallen nicht ins Gewicht. Die Belastungen entstehen durch Zonen in Einkaufszentren oder von Fahrzeugen stark frequentierte Bereiche. Das kann öffentlichen Raum oder private Bereiche betreffen. Hinsichtlich der Belastungsfähigkeit sollten Sie deshalb vor dem Kauf von Fugenmörtel immer die Herstellerangaben beachten.

Was ist das ideale Füllmaterial für Fuge und Stein?

Es gibt eine Unterscheidung zwischen losem und festem Verfugen. Zu den losen Füllmaterialien gehören Fugensand, -splitt und Gesteinsmehl. Je breiter die Fuge, desto groß-körniger kann das Fugenmaterial gewählt werden. Zu den festen Füllmaterialien zählen dauerelastische Fugenmaterialien und nicht elastischer Fugenmörtel, der sich nur für gebundenen Aufbau bei Pflastersteinen eignet.

Wo liegen die Vor- und Nachteile bei losem Füllmaterial?

Das lose Fugenmaterial gleicht die entstehenden Spannungen der Terrassenplatten aufgrund der Eigenbewegungen aus. Beschädigungen werden verhindert, allerdings wäscht es sich im Laufe der Zeit aus. Unkraut, Schmutz und Ameisen sind die Folge. Das kostengünstige Füllmaterial lässt sich leicht verarbeiten und ist wasserdurchlässig.

Wo liegen die Vor- und Nachteile bei festem Füllmaterial?

Dauerelastischen Fugenmörtel können Sie bereits fertig gemischt im Baumarkt kaufen. Er ist teurer als loses Füllmaterial, pflegeleicht, langlebig und wasserdurchlässig. Insekten und Unkraut haben keine Chance. Allerdings lässt er sich aufwendiger verarbeiten und der Spannungsausgleich fällt geringer aus.

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