Den alten Parkettboden zu entfernen, ist mit viel Arbeit verbunden. Den immer beliebter werden Vinylboden direkt über das vorhandene Parkett zu legen, ist daher eine arbeitssparende Maßnahme. Ob Klick- oder Vollvinyl spielt dabei keine Rolle, Parkett ist als Untergrund prinzipiell gut geeignet. Es kommt auf die Art der Verlegung an, hier ist die schwimmende Technik anzuraten. Auch wenn Sie nicht besonders viel Erfahrung beim Renovieren haben, können Sie Ihren neuen Vinylboden in wenigen Schritten selbstständig verlegen.
Ist jeder Parkettboden als Untergrund für Vinyl geeignet?
Parkett ist als langlebiger und robuster Bodenbelag äußerst beliebt. Über viele Jahre hinweg helfen Renovierungsmaßnahmen dabei, die Ästhetik des Parketts zu erhalten. Lassen sich Schäden und Flecken nicht mehr entfernen, besteht der Wunsch nach Ersatz. Hier kommt Vinyl ins Spiel.
Die Vorteile des Vinylbodens liegen vor allem in der Robustheit des Bodenbelags. Er zerkratzt nicht, selbst wenn Krallen von Haustieren und spielende Kinderfüße den Boden dauerstrapazieren. Ob das Vinyl direkt auf den vorhandenen Parkettboden verlegt werden kann, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Als Untergrund ist es vorausgesetzt, dass der Parkettboden eben und trittfest verlegt wurde. Feuchtes Parkett ist ein Ausschlusskriterium für die Überdeckung durch Vinyl.
Ein einmal durchgemachter Wasserschaden ist also ein klares No-Go, wenn es um das Verlegen von Vinyl auf Parkett geht. In diesem Fall ist der komplette Austausch des Bodens unverzichtbar. Sind die Voraussetzungen allerdings gewährleistet, lassen sich durch das Überlegen deutliche Vorteile erzielen. Bevor es losgeht, braucht es die passende Ausrüstung!
Werkzeug:
- Spachtel und Zahnspachtel
- Maßband, Bleistift, Abstandshalter
- Winkelmesser
- Säge, Schere, Cutter-Messer
- Gummihammer
- Richtschnur
- Handschleifmaschine
- ggfls. Staubsauger und Schutzbrille
Material:
- Klickvinyl oder Vollvinyl
- ggfls. Vinylkleber
So verlegen Sie Vinyl auf einem Parkettboden in 5 Schritten
1. Vorbereitungen
Am Anfang steht die gründliche Reinigung des Untergrundes. Nach einer Entfernung von Staub und anderen Schmutzpartikeln erfolgt die Bestandsaufnahme. Feucht gewordene Elemente sind auszutauschen, unebene Stellen werden abgeschliffen und so ausgeglichen. Nach der Befüllung aller Löcher mit Holzpaste reinigen Sie das Parkett noch einmal gründlich mit dem Besen und lassen es voll trocknen.
2. Welcher Vinylboden passt?
Vermessen Sie den Raum und kaufen Sie erst dann das benötigte Vinyl. Berechnen Sie immer einen Verschnitt von rund 10 % ein. Sie haben die Wahl zwischen Klick- und Vollvinyl, sofern schwimmend verlegt wird. Verkleben Sie Vinyl nur dann mit der Parkettoberfläche, wenn der Untergrund fest verleimt verarbeitet wurde. Es droht bei Nichtbeachtung die Bildung von Fugen.
3. Richtige Höhe finden
Beim Kauf des Vinylbodens bedenken Sie, dass sich die Fußbodenhöhe gesamt erhöht. Vor der Verlegung prüfen Sie, ob Parkett und Vinyl gemeinsam mit den Türzargen harmonieren. Ein zu hoher Parkettboden muss abgeschliffen werden. Sind Sie hinsichtlich der Höhe sicher, beginnen Sie mit der Verlegung. Um ein ebenes Gesamtbild zu erzeugen, verlegen Sie Platte für Platte immer parallel zu einer Wand.
4. Abschlussarbeiten und Trimmung
Klickvinyl wird zunächst lose gelegt. Entfernen Sie überschüssige Platten und verbinden das Vinyl nun an der Nut. Nehmen Sie den Gummihammer und klopfen Sie die Verbindung fest. An den Wänden braucht es eine Dehnungsfuge zwischen 8 und 10 mm. Diese überdecken Sie im letzten Schritt mit der Sockelleiste.
5. Die Sockelleiste montieren
Bei schwimmender Verlegung muss der Boden nicht aushärten. Beginnen Sie direkt mit der Befestigung der Sockelleisten. Schneiden Sie diese zu und verfugen Sie die Ränder später mit Acryl. Entstandene Fugen im Bereich der Heizung werden mit Rosetten verdeckt.
Wissenswertes und Tipps für die Verlegung von Vinyl auf Parkett
Geben Sie sich Mühe bei der Vorbereitung des Parketts. Unebenheiten oder Löcher führen dazu, dass der Vinylboden am Ende nicht perfekt passt. Eine Trittschalldämmung benötigen Sie nicht, diese Funktion übernimmt der Parkettboden.
Wurde das Parkett zuvor nicht verleimt, ist aber lackiert? In diesem Fall bringen Sie eine Entkopplungsfolie vor der Vinylverlegung an. So verhindern Sie Spannungen, die bei langfristiger Belastung Fugen verursachen könnte.
FAQ
Kann Vinyl auf unebenem Parkett verlegt werden?
Nein, der Parkettboden muss vor der Verlegung ausgeglichen werden. Unebenheiten übertragen sich auf den Vinylboden und verstärken sich. Der Austausch einzelner Parkettplatten oder ein kompletter Abschliff tragen zur Reduktion von Unebenheiten bei.
Muss eine Trittschalldämmung installiert werden?
Theoretisch braucht es keine Trittschalldämmung, sie hat aber auch Vorteile. Der Klang des Gehens lässt sich reduzieren, was die gesamte Geräuschentwicklung verringert. Größter Vorteil ist der Ausgleich von Unebenheiten, der auch per Trittschalldämmung gefördert wird.
Welche Verlegetechnik für Vinyl auf Parkett?
Üblich ist die schwimmende Verlegung, bei der das Vinyl nicht direkt auf dem Parkett verlegt wird. Entkopplungsfolien oder eine Schutzschicht aus Schaumstoff halten beide Bodenbeläge voneinander ab.
Vorteil der schwimmenden Verlegung ist die Schnelligkeit und der geringere Werkzeugbedarf. Geklebt verlegt wird der Vinylboden fest mit dem Parkett verbunden. In stark frequentierten Räumlichkeiten ist es eine denkbare Lösung.
Wie breit muss die Dehnungsfuge sein?
Vinyl zieht sich bei Kälte zusammen und breitet sich bei Wärme aus. Die Dehnungsfuge dient dazu, Schwankungen auszugleichen. Da sie unter der Wandabschlussleiste liegt, stört sie das Gesamtbild nicht. Wird Vinyl auf Parkett verlegt, ist der Durchmesser bei 8 bis 10 mm zu wählen. Auch Bewegungen des darunterliegenden Parkettbodens lassen sich so ausgleichen.
Welche Leiste passt zu Vinyl auf Parkett?
Traditionell kommt die Sockelleiste aus Holz zum Einsatz. Günstiger in der Anschaffung sind Kunststoffleisten, die ebenfalls in Holzoptik erhältlich sind.
Wie lange hält Vinyl auf Parkett?
Verlegen Sie den Boden sorgfältig und bereiten das Parkett optimal vor, beträgt die Haltbarkeit mehrere Jahre oder Jahrzehnte. Im Fall eines unbemerkten Feuchtigkeitsschadens, kann die Haltbarkeit deutlich reduziert sein.
