Die grundsätzliche Entscheidung lautet: Vinyl oder Fliesen? Neben Ihrem persönlichen Geschmack spielen die spezifischen Eigenschaften der Materialien eine große Rolle. Vinyl ist relativ flach, während Fliesen durch ihre natürliche Wirkung und Langlebigkeit punkten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie problemlos Vinyl in Ihrem Badezimmer verlegen.
Ist Vinylboden verlegen wirklich so einfach?
Üblicherweise müssen Sie Ihren alten Fußboden entfernen und fachgerecht entsorgen. Erst dann können Sie vor der Verlegung einige Vorarbeiten erledigen. Der Vinylboden benötigt glatte, fugenlose und ebene Unterböden.
Möglicherweise möchten Sie Ihre alten Fliesen gar nicht entsorgen? Sie beabsichtigen, darauf neu zu verlegen? Das ist grundsätzlich möglich, aber Ihr Boden erhöht sich dadurch sehr. Ggf. ist kein Platz mehr vorhanden, um darunter eine Fußbodenheizung zu installieren.
Bevor Sie sich für Vinyl entscheiden, sollten Sie diese Aspekte berücksichtigen.
Vorteile:
- Natürliche Bodenwärme
- Druck- und Foto-Dekore erhältlich
- Niedrige Aufbauhöhe
- Überdeckung alter Fliesen möglich
- Einfache Montage
- Niedrige Geräuschentwicklung
- Einfaches Zuschneiden
- Preiswerte Verlegung
- Niedriges Gewicht
Nachteile:
- Entsorgung nur als Sondermüll
- Oberflächenoptik wirkt künstlich
- Nicht resistent gegen Chemikalien
- Keine Reinigungsmöglichkeit bei Fleckenbildung
- Begrenzte Lebensdauer, ca. fünf bis zehn Jahre
- Eventuell Gesundheitsschädigung durch Billigprodukte
Die Rollenbreite liegt in der Regel bei einer Breite von zwei, drei oder vier Metern. Dadurch entstehen bei der Verlegung nur geringe Übergänge. Dort kann, wenn überhaupt, nur wenig Wasser eindringen. Deshalb ergibt sich eine optimale Eignung für Feuchträume wie Ihr Badezimmer.
Im Handel finden Sie zahlreiche unterschiedliche Dekore, Farben, Designs und Stile. Je nach Ihrem individuellen Geschmack lässt sich ein perfekter Boden zaubern. Die Palette reicht von perfekten Reproduktionen natürlicher Materialien wie Holz und Stein über moderne Vinylböden mit abstrakter Gestaltung.
So verlegen Sie in 6 Schritten Vinylboden in Ihrem Bad
- 1. Aufbau vorbereiten
Abhängig von der Stärke Ihres ausgesuchten Vinylbodens müssen Sie eine Materialstärke von drei bis neun Millimeter Materialstärke einkalkulieren. Hinzu kommen noch die Ausgleichsmasse und die Schicht des Klebers. Möchten Sie die Höhe ein wenig reduzieren? Dann gleichen Sie nur die Fugen aus. Allerdings bereitet Ihnen das mehr Arbeit, als wenn Sie den kompletten Boden ausgleichen.
- 2. Ausgleich der Fugen
Die gereinigten und trockenen Fugen verfüllen Sie mit wasserfester Fugenmasse. Achten Sie bei kalibrierten Fliesen auf eine komplette Überdeckung der Ausgleichsmasse bei den abgerundeten Fugenkanten. Nach der Trocknung schleifen Sie die Fugenmasse auf die Höhe der Fliesen. Dieses Verfahren eignet sich nicht für Fliesen mit Struktur!
- 3. Fliesenboden ebnen
Geben Sie nach den Herstellerangaben flüssige Ausgleichsmasse über den gesamten Boden. Damit gleichen Sie bestehende Unebenheiten aus.
- 4. Vorlagern und Ruhezeit
Vor der Verlegung der ausgemessenen und zugeschnittenen Vinylbahnen oder Platten ist eine Ruhezeit zu beachten. Lassen Sie das Vinyl mindestens 24 Stunden in dem üblich beheizten Bad ruhen. Sehen Sie innerhalb dieses Zeitraums von einer Nutzung des Badezimmers ab!
- 5. Die Fliesen aus Vinyl verkleben
Arbeiten Sie streng nach den Herstellerangaben, wenn Sie nun die Vinylfliesen verkleben.
- 6. In Bahnen verlegen
Jetzt verlegen Sie das Vinyl in Bahnen. Wieder müssen Sie sehr genau die Angaben des Herstellers des Klebers beachten!
Wissenswertes zur Verlegung im Badezimmer
Vollvinylböden bestehen zu 100% aus Kunststoff, zeigen sich beständig gegen Wasser und werden meist durch Verkleben verlegt. Vinyle nach der Klick-Technik bestehen ebenfalls komplett aus Kunststoff und sind ebenfalls resistent gegen Wasser.
Generell ist erst einmal eine feste Verklebung mit einem speziellen Kleber für Feuchträume zu empfehlen. Auch wenn Sie die einzelnen Planken dicht aneinanderschieben, kann sich unter dem Material Wasser anlagern. Verwenden Sie einen geeigneten Nasskleber, um Schäden zu vermeiden.
Verwenden Sie für Ihr Badezimmer nur Klickvinyle aus Vollvinyl, z.B. als Rigid-Core. Die Fugen zeigen sich wasserdicht und die Oberfläche lässt sich leicht reinigen. Ggf. können Sie Rigid-Core-Klickboden auch über alte Fliesen verlegen.
Der Begriff „Rigid“ kennzeichnet einen hochwertigen Vinylboden mit meist integrierter Trittschalldämmung. Als Basis dient eine starre Trägerplatte, deshalb wird auch gerne die Bezeichnung „Rigid-Core“ verwendet.
Vermeiden Sie die Nutzung von Dämmunterlagen, die die Feuchtigkeit anziehen. Beispielsweise sollten Sie auf keinen Fall Kork als Vinylboden zum Klicken für Ihr Badezimmer auswählen. Das Material quillt auf und Ihr Boden ist nicht mehr eben.
FAQ
Welchen Vorteil bieten Vinylböden zum Verkleben?
Diese Böden verfügen über einen massiven Aufbau und sind in Stärken zwischen 1,5 und 6,0 Millimetern erhältlich. Ein großer Vorteil liegt in der einfachen Verklebung mit dem Untergrund. Sie eignen sich ideal für Feuchträume wie ein Badezimmer.
Was ist unter einem Klick-Vinylboden zu verstehen?
Diese Böden werden nicht verklebt und beinhalten meist eine HDF-Trägerplatte (HDF = Hochdichte Faserplatte). Diese ist bei für Feuchträume geeignete Böden mit einem speziellen Quellschutz ausgestattet. Bei diesen Systemen fügen Sie die einzelnen Planken an den Längsseiten bis zum hörbaren Klicken zusammen. Diese Verlegetechnik ist auch unter der Bezeichnung „schwimmende Verlegung“ bekannt.
Was bedeuten die Nutzungsklassen?
Dadurch erhalten Sie Informationen über die entsprechende Belastbarkeit des Bodenbelags. Die Schicht ist umso belastbarer und strapazierfähiger, je höher die Klasse ausfällt. Im Wohnbereich sind überwiegend die Nutzungsklassen 21 bis 24 anzutreffen.
