Keramik Terrassenplatten richtig verlegen in 5 Schritten

Keramikplatten bieten eine hohe Abriebfestigkeit und lassen sich einfach verlegen. Zwei Zentimeter dicke keramische Platten sind exakt gearbeitet und problemlos lässt sich eine schmale Fuge herstellen. Allerdings sind sie ziemlich temperaturempfindlich, sodass zur Verlegung viel Fachwissen erforderlich ist. Lesen Sie, wie das auch als Laie funktionieren kann.

Wie schwierig ist die Verlegung von Keramik-Terrassenplatten?

Zuerst werden sämtliche Wege und auch die Terrasse mit Schnüren abgesteckt. Auf diese Weise erhalten Sie einen idealen Überblick über die wirkliche Größe. Achten Sie darauf, dass Sie für die Keramikplatten und den Untergrund jeweils ein Gefälle von 1,5 bis 3 Prozent herstellen.

Vielleicht zeichnen Sie vorher Ihre Terrasse und Wege maßstabsgetreu am PC oder auf Papier? So können Sie exakt ausrechnen, wie viele Keramikplatten Sie benötigen. Bei Preisen von über 30 Euro pro Quadratmeter sollten am Schluss nicht allzu viele Platten übrigbleiben.

Das Mineralgemisch muss verdichtet werden. Bei Wegen reichen 10 Zentimeter Mineralgemisch aus. Darunter können Sie Füllsand anbringen. Mit einer Schalung rutscht das Gemisch nicht ab und es lässt sich auch leichter Rütteln mit einer Rüttelplatte.

Sie können aus dem Bekanntenkreis keine Rüttelplatte zum Verdichten besorgen? Im Baumarkt oder bei einem Verleiher von Baumaschinen in Ihrer Nähe können Sie sich eine leihen. Zur besseren Verdichtung können Sie z.B. über den Gartenschlauch Wasser hinzugeben.

 Diese Werkzeuge benötigen Sie:

  • Betonmischer
  • Schaufel, Maurer-, Glättkelle
  • Schubkarre
  • Bohrmaschine, inklusive Quirl zum Rühren
  • Wasserwaage – zur Verlegung ist eine digitale Ausführung zu empfehlen
  • Hammer zum Platten verlegen
  • Plattenheber zum rückenschonenden Arbeiten
  • Winkelschleifer, besser bekannt unter dem Namen „große Flex“, oder eine Fliesenschneidmaschine, die sich für 2 cm Terrassenplatten eignet
  • Fliesenkreuze 5mm

So verlegen Sie Keramik Terrassenplatten in 5 Schritten

Die folgende Anleitung beschreibt die Verlegung auf Splitt/Trasszement. Bedenken Sie, dass enorme körperliche Anstrengungen auf Sie zukommen können. Besser wäre, die Arbeit zu zweit zu bewältigen. Einer mischt und der Andere legt die Platten. Das macht generell auch einfach mehr Spaß.

1. Schritt – Splitt und Trasszement mischen

Mischen Sie den Splitt und den Trasszement im Betonmischer im Verhältnis 4:1. Geben Sie nur so viel Wasser hinzu, wie es zur Erdfeuchte erforderlich ist. Auf keinen Fall mehr!

2. Schritt – Haftschlämme mischen

Gemäß einer Anleitung sollten nun Haftschlämme in einem Eimer gemischt werden. Entsprechende Anleitungen erhalten Sie im Fachhandel oder im Internet. Sie Schlämme kostet 50 bis 60 Euro pro Sack und trocknet schnell.

Aus diesem Grund sollten Sie nicht zu viel mit Bohrmaschine und Quirl anrühren. Um im Sommer der Hitze zu entgehen, sollte der Eimer mit einem Deckel abgedeckt oder in den Schatten gestellt werden.

3. Schritt – Mischung auftragen

Nun lässt sich der Splitt-Trasszement auf das Mineralgemisch aufbringen und mit einer Kelle grob verteilen. Die Mischung darf nicht zu sehr verdichten und sollte keine Hohlräume bilden. Ggf. kann eine selbstgebaute Vorrichtung oder spezielles Werkzeug vom Fachbetrieb helfen.

4. Schritt – Haftschlämme aufbringen

Jetzt drehen Sie die jeweilige Keramik-Terrassenplatte um. Bringen Sie auf der Rückseite mit einer Glättkelle über die gesamte Fläche die Haftschlämme auf.

5. Schritt – Platten auflegen

Mit der Nutzung des Plattenhebers bringen Sie nun die Keramik-Terrassenplatten auf den Splitt. Es bleibt Ihnen nicht viel Zeit, um die Platten auszurichten, bzw. zu verdichten. Verwenden Sie die bereit gelegten Fugenkreuze und den Plattenhammer.

 Sollte sich die Platte nicht weiter absenken, vermeiden Sie stärkeres Hämmern. Im Extremfall bricht die Platte, was je nach Einkaufspreis sehr schade wäre. Nehmen Sie lieber die Platte noch einmal hoch und ziehen Sie die Mischung des Splitts erneut ab.

Darauf ist bei der Verlegung von Keramik Platten zu achten

  • Sie können die Platten nicht Stoß an Stoß verlegen. Um Spannungsrisse und Ausbrüche an den Ecken zu vermeiden, müssen Sie Fugen schaffen.
  • 2 Zentimeter Platten dürfen Sie seit 2019 nicht mehr ungebunden verlegen. Wählen Sie eine gebundene Art und Weise oder eine Verlegung auf Stelzlagern.
  • Zur problemlosen Verfugung bei gebundenen Platten sollten Sie in Epoxidharz gebundene Mörtel oder Ähnliches verwenden.
  • Bevorzugen Sie dennoch eine ungebundene Verlegung und möchten mit in Epoxidharz oder Polymer gebundenem Mörtel arbeiten? Dann kann die Fuge reißen und Sie müssen in regelmäßigen Intervallen nachträglich neu verfugen. Zu empfehlen wäre bei ungebundener Verlegung eine 3 cm Keramikplatte.        

FAQ

Welche grundsätzlichen Vorteile bieten 3 Zentimeter-Keramikplatten?

Keramikplatten punkten durch Ihre Farbbeständigkeit und Belastbarkeit. Das Selbstverlegen wird durch die vom Hersteller bearbeitete 90° Kante und der festen Stärke von 3 cm erleichtert.

Dadurch ist eine Verlegung in Splitt Stoß an Stoß möglich. Außerdem lässt sich mit in Epoxidharz gebundenem Mörtel verfugen.

Welche Eigenschaften besitzen Keramikplatten und wie werden sie gepflegt?

Keramikplatten für die Terrasse sind in der Regel robust und langlebig ausgeführt. Sie können die Fliesen oder Platten in unterschiedlichen Farben und Formen kaufen, z.B. in Naturstein- oder Holzoptik. Achten Sie beim Kauf auf rutschfeste und schmutzabweisende Platten.

Problemlos lassen sich diese hin und wieder mit ein wenig warmem Wasser und einem Schrubber reinigen. Für stärkere Verschmutzungen können Sie fettlösende Reinigungsmittel verwenden. So beseitigen Sie problemlos die Rückstände vom letzten Grillfest.

Lassen sich keramische Terrassenfliesen auch einfach verkleben?

Fliesen von 2 Zentimeter Stärke lassen sich auf Beton mit einer Stärke von 15 cm verkleben. Allerdings muss der Kleber für den Außenbereich und die entsprechende Verwendung zugelassen sein. Nach dem Verkleben verfugen sie mit einem flexiblen Fugenmörtel.

Die keramischen Terrassenfliesen springen nicht auf oder verlassen ihre ursprüngliche Position. Neben den möglichen festen Verfugungen ist die Terrasse auch sehr belastbar. Nachteilig wirkt sich der Einbau einer benötigten Drainagematte aus. Außerdem lässt sich die Betonplatte nur sehr aufwändig und kostenintensiv herstellen.

Wie teuer ist die Verlegung von Keramikplatten für die Terrasse?

Die Gesamtkosten hängen von der Beschaffenheit und der Ausführung der einzelnen Platten ab. Besonderheiten, spezielle Formen, Farben oder Beschichtungen verteuern sie. Grundsätzlich können Sie von 25 bis 50 Euro pro Quadratmeter ausgehen.

Eine erhebliche Kostenersparnis erzielen Sie durch Selbstverlegung. Ansonsten müssen Sie noch den Arbeitslohn für eine fachmännische Verlegung hinzurechnen. Generell spielt die jeweilige Art der Verlegung für den Gesamtpreis eine wesentliche Rolle.

Unterschieden wird zwischen:
-ungebundener Verlegung
-gebundener Verlegung
-Verlegung auf Stelzlagern

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