Terrassenplatten auf Erde verlegen in 5 Schritten

Sie möchten ohne eine aufwendige Bearbeitung des Untergrunds die Terrassenplatten direkt auf der Erde verlegen? Das könnte problematisch werden, denn sogar gut verdichtete Erde hält einer dauerhaften Belastung nicht stand. Aber wenn Sie den Boden gut vorbereiten, können Sie sich ein Betonfundament sparen. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie hier.

Lassen sich Terrassenplatten direkt auf der Erde verlegen?

Ein Verlegen von Terrassenplatten ohne irgendeinen Unterbau ist grundsätzlich möglich. Das ist nicht unbedingt zu empfehlen, denn es birgt einige Risiken in sich. Andererseits spart es Zeit und Geld. Allerdings sind einige Aspekte zu beachten:

  • Immer an ein 2-prozentiges Gefälle denken.
  • Vor den Verlegearbeiten muss das Erdreich verdichtet werden. Dafür können Sie eine Rüttelplatte (ggf. im Baumarkt ausleihen) oder ein Handstampfer verwenden.
  • Zur idealen Stabilität legen Sie eine dünne Sandschicht von 5-10 Zentimetern zwischen Erdreich und Platten an.

Eine sorgfältige Planung ist das A und O bei der direkten Verlegung von Terrassenplatten. Zuerst einmal müssen Ihnen die Ausmaße der Grube bekannt sein, damit Sie das benötigte Material für das Fundament ermitteln und später besorgen können. Damit die Platten auch kalte Winter überstehen und später nicht schief sitzen, ist ein Fundament aus Kies, Sand oder Schotter erforderlich.

Wenn Sie im Voraus genau wissen, wo die Platten verlegt werden sollen, sparen Sie sich die Richtschnur. Nach dem Auflegen der Platten auf der Erde stechen Sie mit dem Spaten komplett um sie herum. Dann entnehmen Sie die Platten wieder. An der Umrandung der Baugrube können Sie sich orientieren.

Erforderliches Material und benötigte Werkzeuge

Materialien:

  • Ausgewählte Waschbetonplatten, z.B. beschichtete Platten
  • Bausand, Schotter oder Kies
  • Quarzsand für das Verfugen
  • optional: Rasensamen für einen dichten Grasbelag

Werkzeuge:

  • Spaten
  • Schaufel
  • Rollmaß oder Maßband
  • Gummihammer
  • Wasserwaage
  • Rüttelplatte, ggf. im Baumarkt ausleihen
  • Straßenbesen
  • Trennschleifer, -maschinen

So verlegen Sie Ihre Terrassenplatten auf der Erde

  1. Erstellen Sie eine Grube für die Waschbetonplatten mit einer Tiefe von 10 Zentimetern. Das ist ausreichend, denn fast alle Platten sind vier bis fünf Zentimeter dick. Anschließend verdichten Sie den Boden mit einer Rüttelmaschine.
  2. Als einzige Schicht von fünf Zentimetern Dicke, füllen Sie Kies, Sand oder Schotter in die Grube. Weitere Schichten sind nicht erforderlich.
  3. Jetzt verdichten Sie das Fundament sorgfältig. Eventuell muss zum Erreichen der erforderlichen Schichtdicke immer wieder Material nachgefüllt werden.
  4. Legen Sie Ihre Waschbetonplatten auf das Fundament und fixieren Sie diese mit dem Gummihammer. Den korrekten Sitz überprüfen Sie mit der Wasserwaage. Eventuell müssen Sie noch ein wenig korrigieren.
  5. Den Erdaushub verwenden Sie zum Auffüllen der Ränder. Die Erde ein wenig andrücken! Zum Abschluss kehren Sie Sand in die Fugen.

Ein ausreichendes Gefälle herstellen

Zum Schutz gegen Staunässe ist ein leichtes Gefälle unabdingbar. Der aus Kies und Schotter bestehende Unterbau fehlt, dennoch muss das Regenwasser schnell abfließen. Bei einer direkten Verlegung ohne Unterbau sollten Sie so vorgehen:

  • Mit aufgespannter Richtschnur (Maurerschnur) die Terrassenfläche markieren. Zur exakten Ausrichtung sollten Sie eine Wasserwaage verwenden.
  • In Abstimmung auf die Plattenhöhe richten Sie die markierte Fläche aus. Achten Sie auf jeden Fall auf einen bündigen Abschluss mit dem Boden!
  • Das Gefälle sollte mindestens zwei Prozent betragen. Sinnvollerweise muss es vom Haus wegführen.

Nach dem ersten Meter der Terrassenbreite setzen Sie zwei Zentimeter unter der Richtschnur eine Markierung. Dafür eignet sich z.B. übliches Klebeband ganz gut. Diesen Vorgang wiederholen Sie nach jedem Meter bis zum Abschluss der Terrassenfläche. Um ein Gefälle von zwei Zentimetern zu erreichen, versetzen Sie die Schnur auf die Höhe der Markierungen.

Nun müssen Sie eine 5 bis 10 Zentimeter dicke Sandschicht zwischen Erdboden und Terrassenplatten anlegen. Dadurch geraten Ihre Steinfliesen nicht in Wackeln, was ein Ausbrechen der Ränder zur Folge haben könnte. Heben Sie die Terrassenfläche entsprechend tiefer aus. Einfach nur Sand ausstreuen, alles glattziehen und dann fest rütteln.

Das ist beim Verdichten der Erde zu beachten

Wenn der Unterbau fehlt, besteht immer die Gefahr des Absackens der Terrassenplatten. Dem wirken Sie entgegen, wenn Sie den Boden richtig verdichten. Dazu sollten Sie idealerweise eine Rüttelplatte verwenden. Falls Sie keine zur Hand haben, können Sie in zahlreichen Baumärkten oder bei Maschinenverleihern preiswert eine mieten.

Mit gewisser Kraftanstrengung funktioniert das auch per Muskelkraft, mit einem Handstampfer. Allerdings müssen vorher sämtliche Störobjekte manuell aus der ausgehobenen Fläche entfernt werden. Eine Rüttelplatte hätte damit kein Problem, denn sie würde einfach alles „platt stampfen“.

Anschließend erfolgt eine Einteilung der zu verdichtenden Bodenfläche in in sinnvolle Abschnitte.  Stampfen Sie nun den kompletten Boden nahtlos und gerade fest. Keine auch noch so kleine Ecke auslassen! Jetzt steht einer Verlegung der Terrassenplatten nichts mehr im Wege.

Wenn Sie mit einem Gummihammer jede Terrassenplatte festklopfen, schließen sich die kleinen Hohlräume. Das vermeidet die unerwünschten Eigenbewegungen mit ausbrechenden Rändern! Das wäre besonders bei teuren Platten sehr ärgerlich.

Denken Sie bei allen durchzuführenden Arbeiten an einen geeigneten Schutz für sich selbst. Beispielsweise dürfen beim Zuschneiden der Platten Arbeitshandschuhe, Schutzbrille und eventuell der Atemschutz nicht fehlen. Beim Feststampfen schützen Arbeitshandschuhe vor unangenehmen Schwielen und Blasen.

FAQ

Sind Dehnungsfugen verzichtbar?

Eine kleine Dehnungsfuge von zwei Millimetern ist ratsam, denn sie vermeidet Risse und Sprünge in den Terrassenplatten.

Beim Verlegen ist die Zuhilfenahme von Fugenkreuzen zur einheitlichen Einhaltung des Abstands zu empfehlen. Nach getaner Arbeit lassen sich diese wieder problemlos entfernen.

Ist die Terrasse sofort belastbar?

Wenn Terrassenplatten direkt auf dem Erdreich verlegt wurden, müssen sie sich erst eine Zeit lang setzen. Ungefähr nach einer bis zwei Wochen ist die neue Terrasse begehbar, z.B. für eine Einweihungsfeier. In diesem Zeitraum ist eine Markierung mit auffälligen Flatterbändern zu empfehlen.

Welche Terrassenplatten eignen sich?

Auf jeden Fall sollte die Plattenstärke für den Außenbereich mindestens zwei Zentimeter betragen. Darüber hinaus müssen die Terrassenplatten beständig gegen Witterungseinflüsse, Chemikalien und Frost ausgeführt sein. Informieren Sie sich bereits im Voraus im Fachhandel über geeignete Platten.

Lassen sich Holzfliesen direkt auf der Erde verlegen?

Von einem direkten Verlegen ohne jegliche Vorbereitung des Untergrunds ist bei dem Material Holz eher abzuraten. Das Erdreich besitzt die Neigung, sich mehr oder weniger zu bewegen.

Darüber hinaus begünstigen Niederschläge den Pflanzenwuchs, sodass die Fliesen schnell aus ihrer ursprünglichen Lage verrutschen.

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