Terrassenplatten auf Sand verlegen in 9 Schritten

Das Verlegen von Terrassenplatten auf Sand ist immer mit etwas zusätzlicher Arbeit verbunden. Grund dafür ist die eher schlechte Tragfähigkeit von Sand. Dementsprechend muss stets eine tragende Schicht unter dem Sand angelegt werden.

Dafür wird Kies, Splitt oder Schotter verwendet. Die richtige Körnung des Sands muss beachtet und der Bodenaushub richtig berechnet werden.
Die Vor- und Nachteile des Sands sowie die häufigsten Fragen rund ums Verlegen auf Sand beantworten wir Ihnen hier.

Wie verlegt man Terrassenplatten auf Sand?

Nach dem Bodenaushub, dem Auffüllen mit Kies oder Schotter und dem Verdichten wird Sand aufgefüllt. Anschließend werden Einfassungen verlegt, um den Sand am vorgesehenen Platz zu halten. Dann werden die Platten gelegt und korrigiert. Mit einem Gummihammer werden sie ins Sandbett geschlagen. Die Fugen müssen dann mit (Quarz)Sand aufgefüllt werden.

Allgemeines zum Verlegen auf Sand

Es wird zunächst immer ein Bodenaushub fällig, der mit einem stabileren Material gefüllt und verdichtet wird. Diese Schicht dient als Frostschutz und verhindert sofortiges Absacken der Platten.
Randeinfassungen sind ebenfalls essenziell, da diese das Sandbett weiter stabilisieren.

Die Materialmenge muss ausgerechnet und im Zweifelsfall (bei zu tiefem Bodenaushub) angepasst werden.
Zusätzlich müssen die Fugen eng gelegt werden, da eine lose Verfugung mit (Quarz)Sand eine schlechtere Stabilität aufweist als feste Verfugungen.

Terrassenplatten auf Sand verlegen – die Vorteile

Sand als Untergrund und Verfugung bietet für zeitweilige Projekte mehr Vor- als Nachteile.

  • Geringe Kosten
  • Simple Handhabung
  • Gute Wasserdurchlässigkeit
  • Einzelne Platten lassen sich problemlos austauschen

Im Gegensatz zu anderen Materialien wie Beton ist Sand äußerst kostenarm. Die einfache Anwendung gelingt außerdem wirklich jedem.
Dank der guten Wasserdurchlässigkeit muss obendrein keine Drainageschicht verlegt werden. (Quarz)Sand als Verfugung bringt den riesigen Vorteil mit sich, dass einzelne Platten einfach entfernt und ersetzt werden können.

Terrassenplatten auf Sand verlegen – die Nachteile

Für langfristige Projekte oder Platten, die hohe Belastung aushalten müssen, ist Sand eher negativ behaftet.

  • Absenkung nach einigen Jahren unvermeidbar
  • Unkrautvlies notwendig
  • Ameisenansiedlung
  • Geringere Stabilität

Nach einiger Zeit wird sich der Sand absetzen – dann muss nachgefüllt werden. Ebenso wird ein Unkrautvlies benötigt. Ameisen siedeln sich gerne in Sand an und könnten daher zum Problem werden. Die geringere Stabilität ist auf die weiche Konsistenz des Sands zurückzuführen.

Welcher Sand für Terrassenplatten?

Die Körnung des Sands ist wichtig. Die Belastung, die auf den Sand wirkt, entscheidet über die korrekte Körnung. Dabei muss die Plattengröße, das Eigengewicht und der Belastungsgrad berücksichtigt werden.

Bei geringer Belastung reicht eine Körnung von 0,5 bis 8 Millimeter aus.

Hohe Belastungen benötigen mindestens 8 bis 10 Millimeter.

Spielsand ist ungeeignet, da die Körner zu rund sind und somit ein Abkippen induzieren.
Stattdessen nutzen Sie gut wasserdurchlässigen … in der korrekten Körnung.

  • Bausand
  • Kiessand
  • Plattensand
  • Siebsand
  • Brechsand

Bodenaushub ausrechnen und auffüllen

Sie benötigen Angaben zur Dicke Ihrer Platten.
In jedem Bodenaushub muss mindestens 30 cm Platz vorhanden sein. Diese Angabe ergibt sich aus den Schichten.

20 cm für die Kies-, Schotter- oder Splittschicht in grobkörnig
5 cm für Verlegschicht aus Kies, Schotter oder Splitt in feinkörnig
5 cm für Sandschicht

Sind Ihre Platten 10 cm dick, benötigen Sie eine Tiefe von 38 cm. Je nach Dicke ziehen Sie zwei Zentimeter ab. Diese verliert die Platte nach dem festschlagen.

Materialmenge ausrechnen

Sie müssen wissen, wie groß die Terrasse werden soll. Bei einer 10 × 10 Meter Fläche und den benötigten 5 Zentimetern Sand rechen Sie Länge * Breite * Höhe.

Also: 10 × 10 × 0,05 = 5 Kubikmeter Sand.

Bei einer Körnung von 1,5 ergäbe sich eine benötigte Menge von 7,5 Tonnen Sand.
Online stehen außerdem Berechnungstools zur Verfügung.

Mit den anderen Schichten aus Kies, Schotter oder Splitt verfahren Sie gleich.

Geeignete Randeinfassungen

Rasenkanten, Randsteine und Kunststoff- sowie Edelstahlprofile eignen sich als Randeinfassung. Die Einfassung verhindert das Absacken und Auslaufen. Sie kann an einer Ecke oder allen Ecken angebracht werden.

Terrassenplatten auf Sand verlegen – Schritt-für-Schritt

  1. Bodenaushub
  2. Kies-, Schotter- oder Splitt mit 2–3 % Gefälle 20 cm hoch schichten und verdichten
  3. 5 cm Schicht in selbem Vorgehen – (Optional) Unkrautvlies verlegen
  4. Sandbett aufstreuen, erneut 5 cm.
  5. Sandbett glatt ziehen
  6. Randeinfassung verlegen
  7. Nägel setzen und Band spannen
  8. Platten verlegen und mit Gummihammer festschlagen
  9. Verfugen mit (Quarz)Sand

Fugen gleichmäßig erstellen

Damit die Fugen eng genug bleiben und deine Platten gerade liegen, nutzt du ein Band und Nägel. Mit den Nägeln steckst du vorher ab, wo die Fugen liegen sollen. Das Band setzt du an, sobald die erste Platte liegt. Lege das Band vorsichtig auf der ersten Platte ab, spanne es und orientiere dich daran.

Verfugen mit Sand

Quarzsand eignet sich am besten, da dieser gut zusammensinkt und optisch sehr ansprechend ist.
Zum Verfugen wird der Sand aufgestreut, nass gemacht und in die Fugen gekehrt.
Die Prozedur muss über mehrere Tage wiederholt werden, da das Einsinken recht stark ausfallen kann.

Bedauerlicherweise sind die losen Verfugungen dafür bekannt, ausgespült zu werden. In regelmäßigen Abständen muss die Verfugung also neu aufgefüllt werden.
Solche Verfugungen sollten nur genutzt werden, wenn die Fugen eng beieinander liegen.

FAQ Terrassenplatten auf Sand verlegen

Bodenaushub für Terrasse zu tief – was jetzt?

Die Erde, die zu viel ausgehoben wurde, kann zurückgeschüttet werden. Anschließend muss sie mit einer Rüttelplatte verdichtet werden, um ein Absinken zu verhindern.

Was bedeutet Sandbett?

Das Sandbett liegt direkt unterhalb der Terrassenplatten. Besteht es stattdessen aus Kies, wird es als Kiesbett bezeichnet.

Welcher Sand unter Terrassenplatten?

Je nach Belastung (diese ergibt sich aus Plattengröße + Plattengewicht + Belastung von oben) muss eine andere Körnungsgröße gewählt werden.

Jeder Sand, der zwischen 0,5 bis 10 Millimeter aufweist und nicht absolut rund ist, ist geeignet. Dazu zählt etwa Bau-, Platten- und Kiessand. Spielsand ist nicht geeignet!

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